Rudolf Kahlfeld: Stellungnahme zum Beitrag von Jürgen Treffeisen (Überlegungen zum Sinn und Unsinn von Dokumentationsprofilen)  

Die unterstellte "alleinige Bewertungskompetenz" der Archive gibt es m.E. nicht. Eine Vielzahl von Unterlagen sind aus sonstigen Gründen unbefristet aufzubewahren, de facto also archivwürdig. J. Treffeisen gibt in seinem Beitrag über die Bewertung von Gerichtsakten, überspitzt ausgedrückt, einen Teil der Bewertungskompetenz an den Zeitgeist, vertreten durch die Presse ab: was gedruckt wird, ist interessant; was interessant ist, ist aufbewahrungswürdig.

Darf das [definierte] [unterstellte] [erwartete] Interesse der Forschung die Bewertungsentscheidung beeinflussen oder gar bestimmen? Dann dürfte man kaum Quellen mit genealogischen oder heimatgeschichtlichen Informationen kassieren.